Dein Sicherheitsnetz vorm Pigmentieren: Das Üben auf der Matrize

Wenn Du diesen Blog schon ein wenig länger verfolgst, hast Du sicherlich gemerkt, welche Veränderungen meine Reise mit Rolling Brows bewirkt haben. Ich habe gelernt, Augenbrauen anzuzeichnen, zunächst noch mit sehr großer Unsicherheit an einer Gesichts-Schablone, später dann an vielen lieben Menschen in so ziemlich meinem gesamten sozialen Umfeld und mittlerweile traue ich mich sogar ans Rolling an meinen Kundinnen! Bis dahin war sehr viel Übung nötig und ich bin ganz ehrlich: Üben sehen wir ja alle immer irgendwie als lästig an. Und manchmal mogelt man gerne und redet sich ein: „Ich habe doch schon sooo viel geübt…“, auch wenn die tatsächliche Übungsdauer dann doch eher im unteren Mittel lag.

Das Gefühl VOR der entwickelten Routine…

Im Falle des Rollings war ich aber einfach nur heilfroh, dass ich genau diese Übungsmöglichkeiten hatte, denn man schluckt schon schwer, wenn man auf einmal ein „lebendes“ Modell vor sich liegen hat und diese Person von Dir erwartet, dass Du ihr schöne Augenbrauen zauberst. So weit, so gut. Ich habe also nach meinen Anzeichnen-Versuchen auf Papier allmählich ein Gefühl für die richtigen Formen und Proportionen entwickelt und mich an das Üben auf der Matrize gewagt – meine Rettung in Sachen Selbstsicherheit und Routine.

Dabei konnte ich für mich einige Learnings mitnehmen, die es mir ungemein erleichtert haben, ein gutes Gefühl für das richtige Handling und auch eine routinierte Vorgehensweise zu bekommen. Meine fünf wichtigsten und wertvollsten Learnings teile ich heute mit Dir in diesem Blogbeitrag!

It`s all about the shape, Baby!

Mit meinen Übungen auf der Gesichtsschablone hatte ich es mir doch zuletzt ein bisschen einfach gemacht. Denn auf der Matrize erwarten Dich kein Gesicht, keine Messpunkte, keine Anhaltspunkte für Proportionen. Es handelt sich hier also nochmal um eine völlig neue Herausforderung, in Sachen Formen zeichnen eine gute Figur zu machen und den Bogen und einen harmonischen Verlauf zu zeichnen. Natürlich gibt es hier immer noch die selbstklebende Messfolie, die man nutzen kann – so ist man zumindest mit einer guten Orientierung unterwegs, die einem ja später bei der Kundin auch weiterhilft. Insofern ein absolut legitimes Hilfsmittel.

Sexy neutrals

Ein weiterer, für mich überraschender Lerneffekt auf der Matrize war, dass man dabei gleich ein ganz anderes Gefühl für die Farben und das Farbspektrum bekommt. Es lohnt sich hier wirklich, wie an der Kundin auch, vielleicht für ein oder zwei Rolling-Durchgänge eine Farbe zu nehmen, bevor man zu einer anderen Farbe für den dritten Durchgang wechselt. Einfach nur, um ein gutes Gefühl zu entwickeln, wie das Farbzusammenspiel funktioniert und das erlernte Wissen über die Farbzusammenstellungen nochmal praktisch anzuwenden und so viel besser und tiefer zu verinnerlichen.

Mach mal ein bisschen Druck…!

Wenn man auf dem Gebiet der (wenn auch sehr sehr soften…) Pigmentierung unterwegs ist, hat man bereits viel Routine und ist nicht mehr so zaghaft, wenn es um die tatsächliche Anwendung geht. Ich als blutige Anfängerin hingegen habe festgestellt, dass mir anfangs selbst auf der Matrize der Mut für ein bisschen mehr Druck gefehlt hat. Da man aber gerade auf der Matrize, die ja viel gleichmäßiger ist als eine normale Haut, die Ergebnisse natürlich deutlich klarer sieht, habe ich ziemlich schnell gemerkt, dass ich etwas mehr Druck beim Rolling ausüben muss, um wirklich Pigmente auf die Matrize – und später dann eben auf die Haut – zu bringen. Es ist außerdem auch eine Übungssache, ein Gefühl dafür zu kriegen, den Druck wirklich gleichmäßig auszuüben. Und natürlich, wann ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger davon für einen natürlichen und optimalen Augenbrauenverlauf angebracht ist.

One step to the left, one step to the right

Seitengleichheit. Oh ja, Seitengleichheit. So, so wichtig, eigentlich selbstverständlich und häufig trotzdem eine der größten Herausforderungen. Eines ist klar: Ganz viel entscheidet sich bereits beim Anzeichnen, denn hier habe ich die Möglichkeit, eventuell kleine Korrekturen vorzunehmen, gerade dann, wenn meine Kundin eine Ungleichheit gerne kaschieren möchte, die sie stört (oder die Du ihr, als geschulte Augenbrauen-Expertin, natürlich vorschlagen solltest…). Aber auch beim Rolling selbst ist es wirklich super wichtig, auf ein gleichmäßiges Ergebnis zu achten, was zum Beispiel den Farbeintrag betrifft! So sollte nicht nur die linke, sondern auch die rechte Augenbraue eine gleichmäßige Schattierung bekommen. Auch sonst droht wieder der gefürchtete „ulkige“ Look am Ende eines Rollings, den wir natürlich unbedingt vermeiden möchten.

Last but not least: Das technische Know-how

Als Augenbrauen-Expertin muss ich mein Handwerk verstehen. Ich muss um die kleinen, feinen Tricks und Kniffe wissen, die man als Kundin im Alltag vielleicht nicht berücksichtigen kann oder zu berücksichtigen weiß, um eben genau diesen Mehrwert durch meine Arbeit für sie zu erbringen. Die gerade schon angesprochene Seitengleichheit ist so eine Sache: Selbstverständlich sind die wenigsten Gesichter absolut symmetrisch und daher ist es reine Routine, beim Anzeichnen auf mehr Seitengleichheit zu achten. Denn wir wollen, wie bereits im Post zur Visagistik beschrieben, ein harmonisches und ausgleichendes Ergebnis für unsere Kundin erzielen. Bei den Techniken handelt es sich um eine bunte Mixtur aus Griffen, Vorbereitung des Materials, Erfahrung und ein klein wenig Verrücktheit, die es braucht, um sich mit Leidenschaft immer tiefer in die Materie einzuarbeiten, von den Besten zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Vielleicht hast Du gemerkt: Ich bin auf dem besten Wege dorthin. Mich hat die Leidenschaft gepackt und ich bin unglaublich stolz, immer mehr dazu zu lernen, tolle Ergebnisse zu erzielen und für meinen Erfolg belohnt zu werden. Und dafür lohnt sich doch ein klein wenig mehr Übung – am liebsten auf der Matrize!