Ein brandheißes Thema, das nicht nur mich, sondern auch viele von Euch umtreibt (in persönlichen Gesprächen, bei Instagram und Facebook in unseren Chats und Kommentaren…), liegt in der Problematik, ungleiche Augenbrauen anzuzeichnen. Insbesondere in den Visagistik-Seminaren geht es immer wieder um die Frage: Wie schaffe ich es, zwei möglichst gleiche Augenbrauen anzuzeichnen, die trotzdem zu Gesicht meiner Kundin passen und idealerweise noch ausgleichend bei unterschiedlichen Gesichtshälften wirken? Ist das eine reine Übungssache oder habe ich mal mehr, mal weniger Glück – je nachdem, wie symmetrisch oder eben ungleich die Augenbrauen meiner Kundin von Natur aus sind? Was, wenn ich ungleiche Augenbrauen durch mein Rolling noch stärker betone? Immerhin möchte ich zu MEHR Schönheit direkt nach dem Aufwachen verhelfen und alles richtig machen!
Seitengleiche Augenbrauen: Mehr als ein Patentrezept
Die ehrliche Antwort muss an dieser Stelle lauten: Eine kurze und bündige Antwort oder ein schnelles Patentrezept gibt es hier nicht. Vielmehr sind es viele kleine Tricks, Erfahrungswerte und eine Menge Übung, die Sicherheit beim Anzeichnen geben und somit auch ein optimales Ergebnis für die Augenbrauen Deiner Kundin bedeuten. Einige wichtige Grundsätze können aber trotzdem berücksichtigt werden und somit schon einmal vieles erleichtern, um ein schönes Ergebnis zu erzielen. Also: Lasst uns das Thema ungleiche Augenbrauen an der Wurzel packen und die wichtigsten Grundregeln beherzigen.
Chill Dein Leben!
Es gibt nichts Ungünstigeres, als sich beim Anzeichnen für die Augenbrauen nicht genügend Zeit zu lassen. Hektik und ein enger Terminkalender sollten daher vor allem an den Tagen vermieden werden, an denen ein Rolling auf dem Programm steht. Lieber lässt man da die ein oder andere Lücke, wenn es um ein Brauenlifting oder Brauen färben geht – mit diesen Dienstleistungen lässt sich ja auch schließlich ein wesentlich geringerer Umsatz generieren als mit einem Rolling! Sich Zeit zu lassen heißt dann auch, die Ruhe zu bewahren, wenn die Kundin mit der Zeit vielleicht etwas unruhig während des Anzeichnens wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich dann lohnt, selbst ganz konzentriert zu bleiben und eine ganz klare Beratung bei Unklarheiten zu geben. Vor allem dann, wenn meine Kundin von Natur aus ungleiche Augenbrauen hat und wir hier etwas harmonisieren wollen. Sollte es mehrere gute Optionen geben, dann spiele sie ruhig durch und wische die Anzeichnung gegebenenfalls nochmal herunter.
Sei mal pingelig
Bei einer längerfristigen Methode wie Rolling Brows, die 6 bis 15 Monate im Gesicht Deiner Kundin zu sehen ist, ist es unerlässlich, sehr genau zu arbeiten. Das heißt für mich wirklich immer, dass ich alles mehrfach nachmesse und mir hier keine Nachlässigkeit durchgehen lasse. Ich überprüfe sogar, wenn die Anzeichnung schon komplett fertig ist und mehrmals ausgemessen wurde, nochmal alles mit dem Lineal, bevor ich mich ans Rolling mache. Diese Genauigkeit ist nicht nur wichtig für die eigene Selbstsicherheit und Souveränität, sie ist auch für die Sicherheit der Kundin einfach absolut essentiell! Daher würde ich diesen Schritt niemals übergehen – ganz gleich, wie weit die Zeit dann schon vorangeschritten ist (daher gilt für mich immer: Lieber Puffer bis zur nächsten Kundin einplanen. Wenn Du trotz allem ganz pünktlich sein solltest, kannst Du Dir nach dem Rolling ein paar Minuten für Dich gönnen. Das macht nach der starken Konzentration über so lange Zeit nämlich alle Male Sinn.).
Auch unter die Rubrik „Genauigkeit“ fällt bei mir, dass ich während des Rollings meine Anzeichnung nochmal erneuere, falls die Linien durch das zwischenzeitliche Abwischen verblasst oder verschwunden sind. Und das spielt dann wieder dem Faktor „Zeit lassen“ in die Karten. Dabei ist es ganz wichtig, immer darauf zu achten, Vorzeichnungsstifte und –Materialien zu verwenden, die fürs Pigmentieren bzw. Rolling geeignet sind. Denn diese Farbe wird unter Umständen mit in die Haut eingerollt und natürlich sollte die Sicherheit Deiner Kundin immer höchste Priorität haben!
Auch wenn diese Tipps vielleicht irgendwie lästig erscheinen – um ungleiche Augenbrauen zu vermeiden, sind sie wirklich super wichtig.
Leg die Messlatte hoch
Ein unverzichtbares Tool, um ungleiche Augenbrauen zu vermeiden, ist für mich die selbstklebende Messfolie geworden. Mit den Hilfspunkten richtig aufgeklebt verhindert sie in jedem Fall, die Augenbrauen in unterschiedlicher Höhe anzuzeichnen und deckt außerdem kleine Unstimmigkeiten erst durch die Symmetrie der Werte auf der Folie auf. Das macht es um einiges leichter, hier durch Anzeichnen Ungleichheiten zu verringern oder zu kaschieren. Neben der Höhengleichheit lohnt sich hier außerdem zu überprüfen, ob die Augenbrauen vielleicht von Natur aus auf der einen Seite weiter nach links oder rechts außen verlaufen beziehungsweise zu verhindern, dass man dies durch das Anzeichnen versehentlich hervorruft.
Bei allem Wissen und aller Routine, die man durch viel Praxis und Weiterbildung in Sachen Vermeiden von ungleichen Augenbrauen entwickeln kann, sollte man sich selbst natürlich niemals unter Druck setzen. Es ist nämlich ganz normal, dass man in der Regel nicht auf Anhieb zwei absolut gleiche Augenbrauen anzeichnet. Ich modelliere deshalb mit meinem Modellierungsstäbchen und der Color Soap an der Kundin solange, bis ich mit der Augenbrauenform zufrieden bin. Dabei achte ich verstärkt auf die Symmetrie, die ich vielleicht anfangs zugunsten anderer wichtiger Aspekte außer Acht gelassen habe. Die einzelnen Schritte werden selbstverständlich in einer fundierten Ausbildung zur Rolling Brows-Expertin genauestens erläutert und geübt.
Wenn ich diese Grundsätze quasi als mein Rüstzeug betrachte und immer beherzige, fällt es mit der Zeit immer leichter und erscheint notwendig, anstatt als lästige Aufgabe betrachtet zu werden. Langfristig werde ich belohnt durch hervorragende Ergebnisse und erstklassige Qualität – ein Anspruch, der den Aufwand definitiv rechtfertigt.
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